Demokratieförderung & Engagement

Mit der Verleihung des Palm-Preises wollen wir dazu beitragen, im Inland wie im Ausland Meinungs- und Pressefreiheit als unabdingbare Voraussetzung jeder Demokratie durchzusetzen und zu bewahren. Wir zeichnen Frauen, Männer und Institutionen mit dem Palm-Preis aus, die in herausragender Weise ein Beispiel für den Einsatz zur Verwirklichung von Meinungs- und Pressefreiheit geben. Sie sollen selbst ermutigt werden - und durch ihr Beispiel andere ermutigen. 

Demokratie setzt den informierten Bürger und den fairen Wettbewerb konkurrierender Meinungen voraus. Die Kommunikationsgrundrechte nehmen eine überragende Stellung im freiheitlich-demokratischen Verfassungsgefüge ein und wollen ständig neu gewonnen sein. Diejenigen Menschen, die in Verantwortung informieren, die ihre Meinung nicht nur im eigenen Interesse sondern gemeinwohlorientiert äußern, diese Menschen bauen das Fundament der freiheitlichen Gesellschaft. Wer ihnen das Wort verbietet, fürchtet das Urteil der demokratischen Mehrheit. Wer sie unterdrückt, verfolgt, einschüchtert oder tötet, verletzt ein elementares Menschenrecht.

Mehr erfahren Sie unter dem Menüpunkt “Palm-Preis”.

Meinungsfreiheit ist ein Menschenrecht und sichert Demokratie. In Deutschland genießt die Meinungsfreiheit als Grundrecht einen besonderen Schutz. Doch vermehrt werden Menschen, die ihre Meinung äußern, bedroht, angegriffen oder, wie der Kasseler Regierungspräsident Walter Lübcke, sogar ermordet. Damit wir – du, ich und alle – unsere Meinung auch weiterhin frei äußern können, Sprechverbote in Deutschland keine Chance haben und ein größeres Bewusstsein für das hohe Gut der freien Rede entsteht, wurde die “Woche der Meinungsfreiheit” vom Börsenverein des Deutschen Buchhandelsins Leben gerufen.

Sie dauert vom Tag der Pressefreiheit am 3. Mai bis zum Tag der Bücherverbrennung am 10. Mai jeden Jahres und bundesweite Plakatkampagnen mit Testimonials ebenso wie Aktionen in Buchhandlungen und weitere Veranstaltungen mit lokalen Partnern. Seit ihrer Initiierung im Jahr 2021 unterstützen wir die Kampagne zur “Woche der Meinungsfreiheit” finanziell oder durch Texte unserer ehemaligen Palm-Preisträger:innen in der Zeitung.

Jugendliche aus der Oberlausitz, am östlichen Rand von Sachsen, im Alter von 14-18 Jahren haben in den letzten Jahren das Makerspace “Geistesblitz” aufgebaut. In einer Ideenwerkstatt, die viel Freiraum für alles Mögliche bietet, wird hauptsächlich GEMACHT, z.B. ein KI-Filmcamp für Jugendliche in den Ferien, aber auch gelernt, gebastelt und gechillt. Entstanden ist einer dieser wertvollen, wertfreien Orte, an denen Begegnung, Austausch, Ausprobieren, Entwickeln und Wachsen einfach mal stattfinden darf.

Die Message: “Wir wollen Schritt halten, wir wollen, dass diese Region Schritt hält. Wir wollen zeigen, dass 3D-Druck und virtuelle Realität am Ende gar nicht so schwer sind, denn schließlich haben wir es auch als Jugendliche geschafft, diese Möglichkeiten zu nutzen. Wenn wir das können, schafft es jeder, das ist die Botschaft. Trauen wir uns! Haben wir den Mut zur Zukunft und gestalten wir sie anstatt sie zu beschimpfen!”

In den ländlichen, dezentralen Regionen Ostdeutschlands haben junge Menschen wenig, bis keinen direkten Zugang zu Digitaltechnologien. Deswegen ist das Fabmobil seit 2017 in Sachsens ländlichen Räumen unterwegs und erreicht jährlich über 1300 Schülerinnen und Schüler abseits der Metropolen. Das rollende Kreativlabor führt Workshops an Schulen und außerschulischen Bildungseinrichtungen durch. Dabei wird besonderer Fokus auf die individuelle Ausbildung von Medienkompetenz und eine selbstsichere und kritische Haltungen zu Digitalkultur gelegt. 

Ziel des Fabmobils ist es, Creative Technologies wie 3D Druck, Virtual Reality, Robotik und Programmierung in ländliche Räume zu bringen. Wir tragen zur Vitalisierung und Aktivierung bestehender Angebote und zum Aufbau neuer, digitaler und zeitgenössischer Kultur- und Erlebnisformate bei. Kreative Beteiligung, aktives Gestalten und freie Persönlichkeitsentwicklung bilden ein dringend nötiges Gegengewicht zu fortschreitender Entleerung, Perspektivlosigkeit und in Radikalität umschlagende Frustration im ländlichen Raum.

Die Palm-Stiftung hat in einer fünfjährigen Förderperiode mitgeholfen, das Fabmobil als verlässlicher Anbieter von Beteiligungsprojekten zu etablieren. Gemeinsame Aktionen fanden u.a. an der Andert-Oberschule und mit dem Verein Löbau Lebt statt.

Seit über fünf Jahren unterstützen wir den Verein LÖBAULEBT e.V. und durften bereits verschiedene Menschen, Entwicklungsphasen und Projekte begleiten. Seit April 2024 ist ein echter Meilenstein geschafft: Mit finanzieller Starthilfe der Palm-Stiftung hat sich LÖBAULEBT erfolgreich als “Ort der Demokratie” beworben. 

Das Programmbudget des Sächsischen Staatsministeriums der Justiz und für Demokratie, Europa und Gleichstellung ermöglicht es dem Verein nun, über drei Jahre hinweg eine verlässliche Netzwerkstelle für Demokratieprojekte in und um Löbau aufbauen. Ein Schwerpunkt wird dabei die Stärkung der queeren Community und der Frauen- und Mädchenarbeit sein. Aber nicht nur, denn der Verein verfolgt ein übergeordnetes Ziel. “Wir wollen unser Löbau zusammen besser machen, das Stadtbild aufwerten und die Lücken in den kulturellen Angeboten schließen. So sind wir Treffpunkt, Ideenfabrik, Kreativwerkstatt und Kontaktstelle – ein Ort für Teilhabe und Kultur.” 

In zahlreichen Projekten wie Kinoabend, Digital-Workshop, Männer-Stammtisch oder Nähzirkel entsteht eine lebendige Kleinstadt, die Werte wie Offenheit, Demokratie, Respekt und Gemeinschaft aktiv lebt.

Seit ihrer Initiierung im Jahr 2021 unterstützen wir die Kampagne zur “Woche der Meinungsfreiheit” des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels. Sie findet jährlich vom 3. - 10. Mai statt und umfasst bundesweite Plakatkampagnen mit Testimonials ebenso wie Aktionen in Buchhandlungen und weitere Veranstaltungen mit lokalen Partnern.

Am 7.5.2024 fand in der Dresdner Frauenkirche eine Podiumsdiskussion statt: Europa steht vor entscheidenden Wahlen: Bleibt das Prinzip der Toleranz die Grundlage eines demokratischen Europas? Oder lässt sich der Rechtsruck in Politik und Gesellschaft nicht mehr aufhalten? 

Die Veranstaltung war eine Kooperation zwischen dem Börsenverein des Deutschen Buchhandels e.V. und der Stiftung Frauenkirche Dresden. Sie wird unterstützt von der ZEIT STIFTUNG BUCERIUS, der Palm-Stiftung, und der ZEIT Verlagsgruppe. Sie ist Teil der Reihe Forum Frauenkirche mit der Staatskanzlei Sachsen. Unter der Moderation von Klaus Brinkbäumer vom MDR diskutierte der Publizist Michel Friedman mit Anne Rabe/ Schriftstellerin, Nicole Deitelhoff/ Politikwissenschaftlerin und Professorin an der Goethe-Universität Frankfurt, Anne Hähnig/ Journalistin und Redaktionsleiterin ZEIT ONLINE und Noam Petri/ Studierender und Vizevorsitzender der jüdischen Studierendenunion.